Januar 2020
- Am 14. Januar 2020 fuhren Schüler und Schülerinnen der 9. und 10. Klassenstufe nach Dachau, um an einem Ganztagesseminar teilzunehmen.
Fast 70 Schülerinnen und Schüler hatten sich freiwillig gemeldet, um an der Exkursion teilzunehmen und sich über das Arbeitslager der Nationalsozialisten zu informieren.
In drei Gruppen wurden wir während eines Rundgangs über die Geschichte des Arbeitslagers aufgeklärt, sowie über die Geschichten und Bedeutungen der einzelnen Denkmäler auf dem Gelände. Zum Beispiel über das Originaltor mit dem zynischen Schriftzug „Arbeit macht frei", welches vor einigen Jahres gestohlen wurde. Während der langen Suche hat ein Schlosser das Tor nachgeschmiedet, dieses ist noch immer anstelle des echten Tores zu sehen. Das wiedergefundene Original befindet sich heute in einer Vitrine der Dauerausstellung. (Hier ein Link zu einem Video:
https://youtu.be/2w7Vuk4qGZo).
Einprägsam war auch ein Teil des internationalen Denkmals: verschiedenfarbige Dreiecke, die auf einer Eisenkette angeordnet sind. Die Dreiecke symbolisieren die Winkel, die jeder Häftling auf seiner Kleidung tragen musste und die zeigten, zu welcher Gefangenengruppe er gehörte. Drei Winkelfarben sind nicht zu finden: der schwarze Winkel der als „asozial" bezeichneten Häftlingsgruppe, der grüne Winkel der so genannten kriminellen Häftlinge und der rosa Winkel, den die homosexuellen Häftlinge tragen mussten. Bei der Errichtung des Mahnmals im Jahr 1968 wollte man diesen Verfolgten nicht gedenken.
Wir besichtigten außerdem eine nachgebaute Baracke, das Krematorium und die Dauerausstellung, in der man nochmals viel über das Schicksal einzelner Häftlinge und ihr unvorstellbares Leiden erfahren kann.
Einen guten Abschluss fanden wir nach den vielen erschütternden Informationen am Ende des Rundganges: Die Gruppe schaute sich gemeinsam ein letztes, besonderes Denkmal an: Kurze Steinmauern mit Schriftzügen in fünf verschieden Sprachen, einer der Schriftzüge hieß „Nie wieder". Die Dächer der Mauern sind flach und von Steinen, die Besucher dort hinlegen, bedeckt. Es ist ein jüdischer Brauch Gräber mit Steinen zu schmücken und auch wir durften am Ende des Seminares dazu beitragen.